Die Zeit der Sonntagsreden ist vorbei! Wir müssen den Worten endlich Taten folgen lassen, denn wir haben nur noch zehn Jahre, um das Landkreisziel 2030 der Unabhängigkeit von fossilen und endlichen Energieressourcen zu erreichen. Klimaschutz- und Energienutzungspläne sind erstellt. Wesentlich notwendige Umsetzungsstrukturen sind mit der Energieagentur und dem EBERwerk geschaffen. Bei vielen Bürger*innen ist eine große Bereitschaft zu erkennen, ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten. In erster Linie liegt es an der Politik, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen.
Strom, der so ist, wie wir: Von hier! – regionale und klimaneutrale Zukunft mit Eberwerk sichern
Die nachhaltige Energieversorgung muss in erster Linie durch Erzeugungsanlagen im Landkreis erfolgen. Das EBERwerk muss dafür gestärkt werden. Flächen für weitere Biomasse-Heiz-(Kraft-)Werke und die solare Energienutzung (Photovoltaik und Solarthermie) müssen ermittelt werden und Akteur*innen für die Umsetzung gewonnen werden.
Bürger*innen-Windräder fördern
Ein Grundsatzbeschluss pro Windenergie für das gesamte Landkreisgebiet, nicht nur für den Ebersberger Forst, muss gefasst werden. Ohne Windenergie ist das Landkreisziel 2030 nicht erreichbar. Die Gemeinden sollen dazu animiert werden, die gemeinsame Konzentrationsflächenplanung für die Windenergie, die bereits 2013 sehr weit gediehen war, wieder aufzunehmen und zum Abschluss zu bringen. Bei der Umsetzung von Windenergieprojekten soll den Bürger*innen die Möglichkeit der Beteiligung gegeben werden.
Bürger*innen beim Energiesparen und der Förderung von erneuerbaren Energien unterstützen
Die Bürger*innen, die konkrete Projekte in den Bereichen Energiesparen und Einsatz von erneuerbaren Energien (z.B.: Bau von Photovoltaikanlagen) umsetzen wollen, müssen besser beraten und unterstützt werden. Dafür werden wir gegebenenfalls das Personal in der Energieagentur aufstocken. Desweiteren fordern wir Aufklärungs- und Informationskampagnen für eine vernünftige Gebäudewärmedämmung und den Heizungsaustausch. Der Landkreis und die Kommunen müssen bei ihren eigenen Liegenschaften Vorreiter beim Energiesparen, bei der CO2-freien Energieversorgung und beim nachhaltigen Bauen werden.
Wasserversorgung aus dem Landkreis sichern
Wasser ist ein Menschenrecht. Wir wollen, dass unsere Wasserversorgung langfristig in kommunaler Hand bleibt. Außerdem schützen wir unser Trinkwasser vor Verunreinigungen.
kein Plastikmeer (mehr) - sondern mehr Verantwortung für eine plastikfreie Zukunft
Einwegverpackungen und Plastikmüll nehmen zu und vermüllen unsere Landschaft, Gewässer und Städte. Plastikmüll landet aber auch in Meeren, an Stränden und am Ende oft in Mägen von Fischen und Vögeln, die daran eingehen können. Teilweise findet sich Plastik schon in unserem Trinkwasser und in unseren Lebensmitteln. Wir wollen daher Plastik reduzieren, indem wir Unverpackt-Läden unterstützen, Verbraucher*innen informieren und für die Müllproblematik sensibilisieren, Veranstaltungsorganisatoren sowie öffentliche Kantinen, Behörden und Schulen anhalten, nachhaltige Verpackungen und Mehrwegverpackungen gegenüber Einwegverpackungen zu bevorzugen.
regionale Produkte mit kurzen Lieferwegen bevorzugen und fördern
Wir wollen erreichen, dass es mehr regionale Produkte für die örtlichen Verbraucher*innen gibt. Hierzu unterstützen wie auch gegenseitige Informationskampagnen und Produzent*innen, die einen Einblick in ihre Produktionsweise, zum Beispiel auf ihrem Bauernhof, gewähren.
Biotope schaffen und verbinden
Biotope sind hierzulande oft klein und liegen zerstreut, Ausgleichsflächen werden vernachlässigt und verbrachen. Die Flächen reichen nicht, um bestimmten Arten das Überleben zu sichern. Daher kümmern wir uns darum, dass Ausgleichsflächen wieder gepflegt werden und sind Verbindungen von Biotop zu Biotop geschaffen werden, damit Tiere und Pflanzen mehr Überlebens- und Vermehrungschancen bekommen.
Außerdem bekämpfen wir sogenannte Neophyten wie kaukasisches Springkraut und Riesenbärenklau, die unsere heimischen Arten verdrängen und überwuchern und von unseren heimischen Insekten nicht genutzt werden können.
Verbraucher*innen sensiblisieren und unterstützen
Jede*r Einzelne kann einen Beitrag zum Artenschutz leisten. Wir informieren Gärtner*innen und Grundstücksbesitzer*innen, wie sie selbst die Artenvielfalt mit Fokus auf heimische Arten im eigenen Garten verbessern und fördern können.
Mit unseren Partnern in Behörden, Vereinen und Institutionen fördern wir die Verbreitung von Informationen über heimische Pflanzen, Anlage von Vogel-, Insekten- und Igel-freundlichen Gärten.
Wir arbeiten hierfür intensiv mit den einschlägig bewanderten Organisationen zusammen und unterstützen diese, wie z. B. dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), dem Bund Naturschutz und dem Landschaftspflegeverband im Landkreis Ebersberg.
Zusammenarbeit mit Landwirt*innen auf Augenhöhe entwickeln
Bisher wollte die Gesellschaft möglichst billige Lebensmittel. Die Landwirt*innen haben diese in einem globalen Umfeld unter extremem Konkurrenzdruck produziert. Das hat zur Industrialisierung der Landwirtschaft, zum Verlust vieler kleiner und mittlerer Betriebe und letztendlich zum Verlust von Artenvielfalt und Lebensmittelqualität geführt.
Heute wollen große Teile der Gesellschaft Lebensmittel mit hoher Qualität, deren Produktion nicht auf Kosten von Natur, Wasser und bäuerlicher Struktur geht. Zu diesem Strukturwandel können und wollen die Landwirt*innen beitragen, aber sie müssen von ihrem Boden auch gut leben können. Wir wollen deshalb, dass Landwirt*innen für den Produktionsausfall entschädigt werden, wenn sie Flächen für Blühflächen und zur Verbesserung der Artenvielfalt zur Verfügung stellen und wenn sie auf Düngemittel und Pestizide verzichten. Wir kümmern uns um Information und Bereitstellung von Fördermaßnahmen.
Wir vernetzen unsere Landwirte mit Verbrauchern, Kommunen, Kreistag, Einzelhändlern, Schulen, Behörden, Vereinen, Institutionen, Firmen, um mehr gegenseitiges Vertrauen zu schaffen und so gemeinsam unsere Ziele zu erreichen.