In diesem Bereich brauchen wir einen Paradigmenwechsel. In Zukunft müssen Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und vor allen Dingen der ÖPNV deutlich stärker im Mittelpunkt stehen als bisher. Wir begrüßen deshalb die Entscheidung, dass der Landkreis Ebersberg der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) beigetreten ist. Ein weiterer sehr wichtiger Schritt war die Erstellung eines Nahverkehrsplans auf Basis des Mobilitätskonzeptes, in dem vor allen Dingen viele Maßnahmen zur Verbesserung des Bussystems im Landkreis beschrieben sind.
Orte beruhigen und mit Fahrradwegen vernetzen, damit zu Fuß gehen und Radln wieder Spaß machen
Kurze Strecken werden viel zu häufig mit dem Auto zurückgelegt – das wollen wir ändern und die Attraktivität von zu Fuß gehen und Radeln steigern. Hierfür ist es vor allem nötig, dass die Wege sicher sind und man nicht auf der Straße gehen oder fahren muss, sondern auf Rad- und Fußwegen zum Ziel kommt. Auch verkehrsberuhigte Zonen wie Tempo 30 innerorts oder die Reduzierung auf 70 km/h außerorts sind an einigen Stellen sinnvoll. Die in der Radwegeplanung 2030 beschriebenen Maßnahmen müssen zügig umgesetzt werden. Dabei ist insbesondere die Abstimmung zwischen den Kommunen wichtig.
Den Neu- und Ausbau von Straßen lehnen wir nicht grundsätzlich ab, er kommt aber nur dann in Frage, wenn es keine anderen Möglichkeiten zur Entlastung von Anrainern stark befahrener Straßen gibt.
das 1-Euro-Ticket für ALLE
Bus und Bahn sollen langfristig die günstigste Alternative darstellen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass es für alle Menschen ein Ticket gibt, mit dem sie für 365 Euro im Jahr die Verkehrsmittel im öffentlichen Personennahverkehr nutzen können. Im ersten Schritt soll dies für Schüler*innen, Auszubildende, Studierende, Rentner*innen und Personen mit geringem Einkommen eingeführt werden.
Für einen guten Takt - Keine Stunde ohne Bus
Nur wer weiß, dass er/sie schnell und zuverlässig von A nach B kommt und auch wieder zurück, nutzt öffentliche Verkehrsmittel. Wir steigern die Attraktivität von Bus und Bahn durch die bessere Abstimmung der Verkehrsmittel aufeinander und eine Erhöhung des Angebots. Wer einen Bus oder eine Bahn verpasst, soll zukünftig auch in kleineren Gemeinden nicht länger als eine halbe Stunde auf die nächste Fahrtmöglichkeit warten müssen.
mehr Expressbusse für Ebersberg und seine Nachbarlandkreise
Wir wollen, dass Menschen so wenig Zeit wie möglich mit dem Pendeln verbringen müssen und die notwendige Fahrt so entspannt wie möglich gestaltet werden kann. Deshalb brauchen wir Lösungen, mit denen überfüllte S-Bahnen der Vergangenheit angehören. Eine Lösung sehen wir in Expressbussen. Interkommunale Projekte, wie beispielsweise die Expressbuslinie von Poing zur Messestadt-Ost, die auch die Ortsteile Neufarn, Parsdorf und Weißenfeld der Gemeinde Vaterstetten bedient und bei der sich die Gemeinden Poing und Vaterstetten, sowie der Landkreis die Kosten teilen, stellen eine echte Win-Win-Situation für die Beteiligten dar und sind deshalb besonders zu fördern.
Besser Gemeinsam – neue Mobilitätskonzepte durch Autoteiler und Mitfahrgelegenheiten
Die meisten Autos, die derzeit durch unseren Landkreis fahren, sind bei weitem nicht voll besetzt, sondern bringen lediglich dendie Fahrerin zum Ziel. Für einen aktiven Umweltschutz müssen wir den motorisierten Individualverkehr einschränken – nicht durch Verbote, sondern durch attraktive Anreize. Wir unterstützen deshalb die Etablierung von Mitfahrgelegenheiten. In vielen Kommunen im Landkreis gibt es bereits Mitfahrbankerl, auf die man sich setzen kann, wenn man mitgenommen werden möchte. Daneben wollen wir aber auch digitale Angebote fördern und Angebote schaffen, die für Senior*innen besonders attraktiv sind.
Für Menschen, die nicht jeden Tag auf das Auto angewiesen sind, sind Autoteiler-Vereine eine sinnvolle Lösung. Auch diese werden wir weiterhin unterstützen.
nachhaltige Antriebstechnologie fördern inclusive Lademöglichkeiten
Um im Landkreis fit für die Energiewende zu sein, setzen wir uns für ein besseres Angebot zur Nutzung von alternativen Antriebstechnologien ein. Hierzu müssen ausreichend Lademöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dabei müssen vor allen Dingen die Möglichkeiten des Ladens zu Hause (Eigenheim, Wohnung) und bei Firmen stärker ins Auge gefasst werden. Hier stehen die Autos am längsten und können sehr einfach - auch in Kombination mit Fotovoltaikanlagen - geladen werden. Auch im öffentlichen Personennahverkehr und im Transportbereich ist der Einsatz von Elektromobilität oder Wasserstoffantrieb zu prüfen.
Nordzulauf des Brenner Basis Tunnels – maximaler Lärmschutz für Anwohner*innen
Unser klares Ziel ist es, möglichst viel Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Projekte, in denen dies gefördert, wie in unserem Raum der Brenner-Basis-Tunnel, dürfen aber nicht planlos und ohne Rücksicht auf Anwohner*innen umgesetzt werden. Wir fordern maximalen Lärmschutz entlang der geplanten Trasse!