Laut Kriminalstatistik der Poinger und Ebersberger Polizei gab es im vergangen Jahr 128 Opfer häuslicher Gewalt im Landkreis. Davon waren 107 weiblich, der Rest männlich. Ein nicht unerheblicher Teil der Frauen wendet sich in ihrer Not an den Frauennotruf, der aber oftmals keine Hilfe bieten kann, weil das Frauenhaus bereits voll belegt ist.
Ein wohlhabender Landkreis wie Ebersberg braucht einen festen Platz zum Schutz für Frauen und ihre Kinder, die im Landkreis Opfer häuslicher Gewalt geworden sind. Es genügt nicht, wenn der Landkreis Ebersberg das Frauenhaus im Landkreis Erding in Höhe von ca. 50.000 € mitfinanziert.
Nach aktueller Aussage von Danuta Pfanzelt vom BRK Erding, der die Trägerschaft in diesem Jahr übernommen hat, ist für Ebersberger Frauen kein Platz vorhanden. Auch der Frauennotruf Ebersberg bestätigt, dass seit Jahren keine Frau aus dem Landkreis Ebersberg mehr im Frauenhaus im Landkreis Erding aufgenommen werden konnte. Es gibt vielmehr Wartelisten, die im akuten Fall keine Lösung für die betroffenen Frauen darstellen.
Die SPD-Kreistagsfraktion fordert deshalb zum wiederholten Male, gesicherte Plätze in eigener Verantwortung zu schaffen und die Betreuung sicherzustellen. Gleichzeitig ist zu prüfen, inwieweit eine Kooperation mit dem Landkreis Erding überhaupt noch fortgeführt werden soll.
Albert Hingerl
Sprecher SPD-Kreistagsfraktion
stellvertretender Vorsitzender SPD-Kreisverband Ebersberg