SPD-Landtagsfraktion gibt in Poing Sicherheitstipps gegen Trickbetrug
„Seien Sie misstrauisch, wenn Fremde an der Wohnungstür Ihre Hilfe erbitten“, warnte Peter Paul Gantzer, MdL, am Montagabend die älteren Gäste des Fachgesprächs „Vorsicht Trickdiebe“ in Poing. Denn die Zahlen sprächen für sich: 80 Prozent der Trickbetrugsopfer seien alleinstehend, 75 Prozent weiblich und 55 Prozent älter als 75 Jahre. „Wenn Sie also eine ältere Dame sind und allein leben, müssen Sie doppelt aufpassen!“
Zur Veranstaltung mit Vertretern von Seniorenverbänden und interessierten Bürgern eingeladen hatte Doris Rauscher, Abgeordnete für den Landkreis Ebersberg. Die seniorenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion reagierte damit auf die steigenden Zahlen von Wohnungseinbrüchen und Trickbetrügereien. „Es ist mir ein großes Anliegen, alle Generationen für diese Ärgernisse zu sensibilisieren - damit niemand von uns das nächste Opfer wird“, sagte sie zur Begrüßung. Denn den besten Schutz biete Aufklärung.
Gantzer, sicherheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Ehrenkommissar der Bayerischen Polizei, informierte gemeinsam mit dem Leiter der Polizeiinspektion Poing, Helmut Hintereder, über die gängigsten Tricks, mit denen Betrüger an Geld zu kommen versuchen. Die Referenten beschrieben bei Kaffee und Kuchen im Restaurant „Bei Onkel Ivo“ erfolgreiche Maschen vom Enkeltrick über den Handwerkertrick bis hin zum Polizistentrick.
Zweifel seien angebracht, wenn sich jemand unter dem Vorwand, ein Glas Wasser, eine Toilette oder Papier und Bleistift zu benötigen, Zutritt zur Wohnung verschaffen wolle. Niemand sei davor gefeit, Opfer zu werden, betonte Gantzer, „die Betrüger gehen ausgesprochen schlau und geschickt vor“. Er sprach auch vorgespielte Gewinnbenachrichtigungen per Telefon oder E-Mail sowie Einladungen zu Kaffeefahrten an. „Egal, was man Ihnen verspricht, denken Sie immer daran: Niemand hat Geld zu verschenken“, mahnte Gantzer die Anwesenden zur Vorsicht.
Hintereder von der PI Poing nahm die Veranstaltung zum Anlass, auch in Sachen Wohnungseinbrüche zu informieren. Er appellierte an eine wachsame Nachbarschaft: „Bleiben Sie aufmerksam und rufen Sie im Zweifelsfall lieber einmal zu viel die 110!“ Zudem riet der Polizeihauptkommissar zur Sicherung von Fenstern und Türen. Wenn die Einbrecher nach drei Minuten nicht eindringen könnten, gäben sie meistens auf und zögen weiter, sagte er.
In diesem Zusammenhang machte Rauscher auf das Programm der Bundesregierung „Kriminalprävention durch Einbruchsicherung“ aufmerksam, für das erst jüngst die Mittel nochmals auf zehn Millionen Euro aufgestockt wurden. Finanziert werden kann im Rahmen des KfW-Programms „Altersgerecht Umbauen“ etwa der Einbau einbruchhemmender Eingangstüren, Alarmanlagen und Gegensprechanlagen.