Wir fordern die Aufnahme von Flüchtlingen aus Moria im Landkreis Ebersberg

Logo SPD-Kreisverband Ebersberg

15. September 2020

Die SPD-Kreistagsfraktion fordert auch im Namen des SPD-Kreisverbandes Ebersberg unverzüglich die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Flüchtlingslager Moria auf Lesbos aus humanitären Gründen im Landkreis Ebersberg.

Der Fraktionssprecher Albert Hingerl und die Kreisrätin Doris Rauscher begründen den Antrag folgendermaßen:

Auf Lesbos, dem größten Flüchtlingslager der EU, leben ca. 13.000 Flüchtlinge unter schwierigsten Bedingungen, die aufgrund des verheerenden Brandes auch noch obdachlos geworden sind. Zusätzlich erschwert der aktuelle COVID-Ausbruch ihre Lage.

Es ist eine Schande, wenn Innenminister Seehofer (CSU) verkündet, dass Deutschland nur 150 Migranten aufnehmen könne.

Die Aufnahme von mehreren Tausend Flüchtlingen ist für Deutschland als wirtschaftsstärkstes Land in Europa und seinen ca. 80 Millionen Einwohnern kein wirkliches Problem.

Die Ankündigung von 10 EU-Staaten nur 400 unbegleitete Kinder und Jugendliche aufzunehmen, zeigt gnadenlos die unbarmherzige Abschottungspolitik dieser Länder auf. Die übrigen 17 Länder spielen auf Zeit oder lehnen die Aufnahme kategorisch, wie Ungarn und Österreich ab.

Die verzweifelten Menschen in Lesbos können nicht länger warten, bis eine europäische Lösung gefunden wird. Die vergangenen Jahre haben deutlich gezeigt, dass eine gemeinsame europäische menschenwürdige Flüchtlingspolitik in weite Ferne gerückt ist.

Die Anteilnahme von Menschen in Deutschland ist groß. Viele Kommunen und Landkreise haben bereits ihre Aufnahmebereitschaft erklärt.

Der Landkreis Ebersberg hat 21 Gemeinden. Wenn jede Gemeinde beispielhaft nur 5 Flüchtlinge aufnimmt, sollte die Unterbringung für keine Gemeinde und dem Landkreis ein Problem darstellen.

Zum Schluss wenden wir uns an alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises mit der herzlichen Bitte den humanitären Antrag aktiv zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Albert Hingerl
Fraktionssprecher

Doris Rauscher, MdL
Kreisrätin

Teilen