(01. Mai 2020) Anlässlich des 1. Mai – dem Tag der Arbeit – habe ich zu mehr Solidarität und besseren Bedingungen für soziale Berufe auf. Gerade die aktuelle Situation durch den Corona Virus zeigt, wie wichtig die sozialen Berufe in unserem Zusammenleben sind. Sie bekommen das aber weder durch gesellschaftliche Anerkennung, noch durch attraktive Arbeitsbedingungen oder eine gute Bezahlung widergespiegelt. Das müssen wir dringend ändern, denn die Bedingungen für unsere sozialen Berufe sind denkbar schlecht! Und dabei rede ich nicht nur von den jetzt im Gesundheitssystem hart arbeitenden Fachkräften, sondern auch von all denjenigen die weiterhin mit ihrem Beruf dazu beitragen das soziale Gefüge zusammenzuhalten, wie beispielsweise Erzieherinnen und Erzieher. Um sicher zu gehen, dass es in der Corona Pandemie nicht zu einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems kommt, sind die Kräfte im Gesundheitsbereich mehr gefordert denn je. Auch, weil sie täglich der Gefahr ausgesetzt sind sich selber anzustecken. Der Blick muss aber ebenso auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kitas, dem Jugendamt und Schulen gerichtet werden.
Gleichzeitig wird gerade immer deutlicher, was für Konsequenzen es hat, dass Kitas, Krippen, Kindergärten und Schulen geschlossen haben. Und wie wichtig die Arbeit von Erziehern, Lehrkräften und Sozialpädagogen in unseren gesellschaftlichen Strukturen sind. Die Erzieher sind für viele Kinder eine wichtige Bezugsperson und die Kinder erfahren in den Einrichtungen eine für die Entwicklung enorm wichtige Unterstützung. Das alles fehlt aktuell.
Schon seit langem setze ich mich für eine bessere Bezahlung, attraktivere Rahmenbedingungen in der Ausbildung und im Beruf sowie mehr Wertschätzung für die Ausübung von sozialen Berufen ein. Die sich verändernden Anforderungen müssen sich auch in einer fairen Eingruppierung in der Entgeltordnung widerspiegeln und das bereits mit Beginn der Ausbildung. Das würde auch zu einer Steigerung der Attraktivität führen und könne dabei helfen, den bestehenden Fachkräftemangel zu verringern. Ohne die sozialen Berufe geht es nicht. Ich hoffe, dass das allen gerade jetzt noch einmal stärker bewusst wird. Am 1. Mai sollten wir nicht nur Danke sagen, sondern auch Solidarität zeigen und Verbesserungen zum Wohle aller sozialen Berufe fordern!