Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich für eine bessere Unterstützung von Familien durch Beratungsstellen in ganz Bayern ein. Dazu findet morgen (18. März) im Sozialausschuss des Bayerischen Landtag ein von der SPD initiiertes Fachgespräch statt. "Gemeinsam mit den eingeladenen Expertinnen und Experten aus der Praxis wollen wir anschauen, was Familien und ihre Kinder brauchen und wie sie unterstützt werden können – besonders auch in der aktuellen Situation“, erklärt die Vorsitzende des Sozialausschusses Doris Rauscher.
In einem aktuellen Antrag (PDF, 248 kB) fordert die SPD-Landtagsfraktion zudem, eine größere Vielfalt an Beratungs- und Betreuungsangeboten zu schaffen: zum Beispiel sogenannte Frühe Hilfen in Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren, koordinierte Kinderschutzstellen und Erziehungsberatungsstellen. Die SPD dringt vor allem darauf, dass auch Eltern in ländlichen Gebieten Beratung nutzen können. "In größeren Städten ist das Angebot in den letzten Jahren besser geworden, während es auf dem Land oft noch gar nichts gibt. Das darf nicht sein. Die Staatsregierung muss sicherstellen, dass alle bayerischen Kinder und ihre Eltern Hilfe bekommen können, ganz gleich, wo sie wohnen", stellt Rauscher fest.
Eine Versorgungslücke sieht Rauscher auch bei der Differenzierung der Angebote: So erfordert Unterstützung bei Problemen mit Säuglingen und Kleinkindern eine ganz andere Vorgehensweise als bei ältern Kindern. Auffälligkeiten können zudem ganz unterschiedliche Ursachen haben, beispielsweise körperliche und seelische Gewalt oder Missbrauch. Mitarbeitende in der Beratung müssen dies erkennen können, sie brauchen neben einer guten Ausbildung auch regelmäßige Schulungen.
Als Sachverständige zum Fachgespräch sind Dr. Bernhard Kühnl, Vorsitzender der LAG Erziehungsberatung Bayern, Agnes Mehl, Leiterin der Erziehungs- und Familienberatungsstelle der Stadt Fürth und Petra Rummel, Geschäftsführung Landesverband katholischer Einrichtungen und Dienst der Erziehungshilfen in Bayern. Träger von Erziehungsberatungsstellen sind unter anderem: AWO, Caritas, Landkreise, zum Beispiel Starnberg, Katholische Jugendfürsorge Augsburg, Diakonie, Stadt Nürnberg oder Erlangen, pro familia, Evanglisches Beratungszentrum München e.V..