Auch in diesem Jahr fand in Ebersberg der traditionelle Sozialempfang statt, zu dem erstmals die Landtagsabgeordnete Doris Rauscher im Namen der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag eingeladen hat. Der Schwerpunkt des Abends lag auf der Asylpolitik – in Bayern und im Landkreis Ebersberg.
Zu der gut besuchten Veranstaltung mit 130 Gästen kamen rund vierzig verschieden Vereine, Verbände und sozial Engagierte aus dem gesamten Landkreis. Unter den Gästen befanden sich auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Ewald Schurer und Vertreter der gesamten Kreis-SPD. Ganz besonders freute sich Doris Rauscher aber darüber, dass die Einladung zum Sozialempfang auch von Asylbewerbern aus Afghanistan angenommen wurde: „So müssen wir nicht nur über Sie, sondern haben die Gelegenheit auch direkt mit Ihnen über Ihre Erfahrungen, Ihre Nöte und Ihre Ziele für ein Leben in unserem Land zu sprechen“.
Die Landtagsabgeordnete Doris Rauscher betonte in ihrer Begrüßung die herausragende Bedeutung, die engagierten Bürgerinnen und Bürgern in der Gesellschaft heute zukommt: „Sie alle, die heute hier sind, haben sich auch im vergangenen Jahr wieder da eingesetzt, wo die Not groß war, wo sich kein anderer zuständig fühlen wollte oder wo schlichtweg einfach das Geld gefehlt hat, um Probleme zu lösen. Gerade in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels kann eine starke, solidarische Zivilgesellschaft den Menschen das Gefühl der Zugehörigkeit und der Zusammengehörigkeit vermitteln.“
Doris Rauscher betonte, dass zu einer Verbesserung der Gesellschaft nicht nur die sozial Engagierten beitragen, sondern auch die Politik durch die Schaffung verbesserter Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle spielen muss.
Zum Schwerpunktthema Asyl referierte die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Angelika Weikert. Sie sprach den in diesem Bereich ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern ihren Dank für ihre wichtige Arbeit aus. Denn diese besteht nicht nur aus der Hilfe für Asylbewerberinnen und Asylbewerber, sondern auch in der Vermittlung zwischen den Asylbewerbern und den Einheimischen, bei denen die Angst manchmal groß ist und durch politische Kampagnen vorsätzlich gesteigert wird. Angelika Weikert betonte, dass die Hilfe für Asylbewerber und Flüchtlinge keine freiwillige Großzügigkeit, sondern eine internationale Verpflichtung darstellt.
Deutschland und auch Bayern sollten, gerade auch aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage, eine Vorbildrolle bei der Erfüllung dieser Pflicht einnehmen. Für eine menschenwürdige Unterbringung von Asylbewerbern bleibt jedoch noch viel zu tun: Die SPD-Landtagsfraktion werde sich auch weiterhin für die Abschaffung der Residenzpflicht und die Schaffung einer dritten Erstaufnahme-Einrichtung einsetzen, so Weikert.
Der Abend wurde von Götz Schindler vom Verein Ausländerhilfe Ebersberg abgerundet, der stellvertretend die Sicht der Ehrenamtlichen und die Arbeit vor Ort im Asylbereich schilderte. In zahlreichen Gemeinden des Landkreises gibt es bereits Angebote für Asylbewerber wie beispielsweise Sprachkurse, Hausaufgabenbetreuung und Unterstützung bei Behördengängen. Doch auch im Landkreis ist die Unterbringung der Asylbewerber ein Problem. Oft müssen – auch aufgrund der hohen Mietpreise im Landkreis - mehrere Familien aus verschiedenen Kulturkreisen auf engstem Raum zusammenwohnen.
Das Fazit der SPD-Landtagsabgeordneten Doris Rauscher: „Wir brauchen endlich eine menschenwürdige Willkommenskultur in Bayern! Ich freue mich sehr, dass sich im Landkreis Ebersberg so viele Bürgerinnen und Bürger für ihre Mitmenschen engagieren, sei es im Bereich der Asylpolitik oder in allen anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens!“
Am Ende kam es zu einer spontanen Spendenaktion für den Verein Ausländerhilfe. So konnten in kurzer Zeit rund 250 Euro an Götz Schindler übergeben werden: „Neben dem Engagement können wir natürlich auch Geld immer gut brauchen.“