Krieg in der Ukraine - Gastgeber:innen, was nun?

Gastgeber:innen was nun?

12. April 2022

Verbesserungsvorschläge für die Unterbringung, Integration und Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge im Landkreis Ebersberg

Der SPD-Kreisverband hat zwei online Veranstaltungen durchgeführt und folgende Probleme festgestellt:

Bei allen Beteiligten der online-Veranstaltungen ist ein großes Engagement und Hilfsbereitschaft festzustellen. Die Teilnehmer:innen berichten von großem zeitlichem Aufwand, sowie auch von notwendiger privater finanzieller Unterstützung.

Helfer:innen fühlen sich aber auch oft allein gelassen, es wird eine zentrale Anlaufstelle vermisst, die schnelle und unbürokratische Hilfe vermittelt. Viele digitale Informationen sind im Netz abrufbar, aber nicht vollständig. Es fehlen notwendige Vernetzungsangebote, und bei der Wohnungssuche sind die privaten Helfer:innen oft komplett auf sich allein gestellt. Es fehlt insbesondere Wohnraum für große Familien.

Alle bisherigen Hilfsangebote der Verwaltung sind notwendig, gut und unverzichtbar, sollten aber im Umfang und in ihrer Wirksamkeit geprüft, weiterentwickelt bzw. optimiert werden.

Der SPD-Kreisverband hat folgende Lösungsvorschläge an das Landratsamt Ebersberg übermittelt:

  • Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle/Hotline für die Sorgen und Fragen der Helfer im Landkreis.
  • Klare Zuständigkeiten regeln: Gemeinde, Landkreis, Land, Bund. Hier ist ein Abgleich erforderlich.
  • Einrichtung eines Ukraine-Portals bzw. Nachbesserung des LRA-Portals mit der Suchfunktion nach Schlagworten von A-Z, wie z. B. Anmeldung, Jobsuche, Wohnungssuche, Wohngeld, Geldwechsel, ärztliche Hilfe, Dolmetscher, usw.
  • Hilfreich wären auch sog. Checklisten für die unterschiedlichen Bereiche.
  • Verlinkungen aller Organisationen, wie z. B. Katholischen Bildungswerk, Ausländerhilfe, Seiten an Seite e.V., einfach alle, die sich engagieren.
  • Wenn nicht genügend Personal bei den zuständigen Stellen im Landratsamt und/oder bei den Gemeinden zur Verfügung steht, unterstützen wir eine Aufstockung.
  • Helfer und Helferkreise müssen vernetzt und koordiniert werden. Es gibt viele Organisatoren, die sich alles erarbeiten müssen, obwohl die Infos schon verfügbar wären. Nur, es weiß niemand in diesem Moment.
  • Die Helfer:innen nehmen bewusst zusätzliche Kosten für die Unterbringung, Energieverbrauch, Lebensmittel, Taschengeld, usw. in Kauf.
    Gibt es Möglichkeiten, die zusätzlichen Auslagen von öffentlicher Seite aus zu bezuschussen?

Von Seiten des Landratsamtes wurden unsere Verbesserungsvorschläge positiv aufgenommen. Uns wurde mitgeteilt, dass man sich für diese bedanke, die Homepage aktualisieren wird und einige der weiteren Vorschläge schnell umsetzen werden. So soll ein u.a. neuer Button geschaffen werden, der auf alle Helferkreise hinweisen wird, und ein Spendenkonto eingerichtet werde, um den Helfer:innen finanziell helfen zu können.

Der Kreisverband wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass das Leid der Flüchtlinge aus der Ukraine bei uns soweit wie möglich gelindert wird.

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