Kreis-SPD spricht sich klar für die geplanten fünf Windräder aus

20. Januar 2021

„Wir wollen den Ebersberger Forst in seiner Gänze erhalten und deshalb müssen wir den Klimawandel stoppen“, so äußert sich die SPD-Kreisvorsitzende, Doris Rauscher, zur Position ihrer Partei.

„Unsere Position pro Windenergie basiert auf objektiven Daten und Fakten“, erklärt Albert Hingerl, stellvertretender Vorsitzender und Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion.

Mit den fünf geplanten Windrädern im Ebersberger Forst könnten etwa zehn Prozent des Landkreisstrombedarfs gedeckt werden. Andererseits ist der Eingriff in den Wald verschwindend gering. Lediglich 0,035 Promille (ein 28 Tausendstel) der Waldfläche wird versiegelt. Die für den Bau einmalig notwendigen Baumfällungen entsprechen etwa der Menge Holz die in zwei Tagen im Rahmen der forstwirtschaftlichen Nutzung eingeschlagen wird. Der Ebersberger Forst gestaltet sich sehr unterschiedlich. Neben den sehr wertvollen FFH-Gebieten im südlichen Bereich sind immerhin noch gut 50 Prozent reine Fichtenmonokulturen. In diesen Bereichen sind Windenergieanlagen unproblematisch.

Der Freizeit- und Erholungswert wird nicht beeinträchtigt. Windenergieanlagen im Wald hört man nicht und man sieht sie auch nur, wenn man unmittelbar vor ihnen steht. „Davon haben wir uns in der Windkraftgemeinde Fuchstal südlich von Landsberg ein Bild gemacht“, so Sepp Mittermeier, stellvertretender Vorsitzender und energiepolitischer Sprecher der Kreis-SPD. Dort stehen nach einem Bürgerentscheid, bei dem 52,7 Prozent der Bürger für die Windräder stimmten, vier Windräder in einem wesentlich kleineren Waldgebiet als es der Ebersberger Forst ist.

Auf eine äußerst geringe Beeinträchtigung von Flora und Fauna wird im aufwändigen Genehmigungsverfahren sorgfältig geachtet. Technische Einrichtungen sorgen inzwischen dafür, dass bei einer Annäherung von Fledermäusen an Windenergieanalgen die Rotordrehzahl reduziert, bzw. der Rotor gestoppt wird um ein Tötungsrisiko auszuschließen. Ähnliche Systeme sind jetzt auch für Vögel in der Erprobung und es ist sehr wahrscheinlich, dass diese sehr bald in den breiten Einsatz gebracht werden. Untersuchungen von Naturschutzverbänden und –institutionen kommen zu dem Schluss, dass die Windenergie keinerlei Einfluss auf das Artensterben hat. Laut Schätzungen von NABU und BUND kamen an Windenergieanlagen 10.000 bis 100.000 Vögel pro Jahr zu Tode, an Hochspannungsleitungen 2,8 Millionen, im Verkehrsbereich 70 Millionen und an Glasscheiben 115 Millionen. Katzen töteten etwa 60 Millionen Vögel.

„Es gibt noch viele weitere gute Gründe, die für die Windenergie sprechen“, so SPD-Kreisrätin, Bianka Poschenrieder. „Wir müssen auch im Landkreis Ebersberg einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten“, ergänzt Mittermeier. Und weiter: „Auch 90 Prozent der im Landkreis im Rahmen der Konzentrationsflächenplanung für die Windenergie ermittelten möglichen Flächen sind in Wäldern. Deshalb können wir den Ebersberger Forst nicht zur Tabuzone erklären.“

Sepp Mittermeier
Energiepolitischer Sprecher SPD-Kreisverband Ebersberg

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