Jusos fordern: 365-Euro-Ticket nicht ausbremsen!

David Machenschalk, Magdalena Wagner

16. April 2020

Die Jusos im Kreisverband Ebersberg meinen, das 365-€-Ticket für Schülerinnen und Schüler und Auszubildende ist etwas, wofür schon lange gekämpft wird und woran man auch - trotz Corona-Krise - festhalten sollte!

Jusos Ebersberg Pressemitteilung

Ebersberg - Im August 2020 sollte es endlich kommen: Das 365-Euro-Ticket für den MVV-Verbundraum, mit dem Schülerinnen und Auszubildende den öffentlichen Personennahverkehr kostengünstig nutzen können. Sieben Jahre wurde von verschiedensten Gruppierungen im AK Jugend- und Ausbildungsticket des Kreisjugendrings München-Stadt dafür gearbeitet und mit den Landkreisen, der Stadt München und dem Freistaat Bayern diskutiert. In der finalen Fassung sollten die Mehrkosten zu zwei Dritteln der Freistaat und zu einem Drittel Stadt und Landkreise tragen. Die ausstehende Genehmigung durch die zuständigen Entscheidungsträgerinnen sollte nach den jahrelangen Diskussionen nur noch eine Formsache sein. Hierbei ist die Zustimmung aller Landkreise notwendig, denn das Ticket muss einstimmig beschlossen und gemeinsam finanziert werden. Der Landkreis Starnberg wird nun allerdings zum Dealbreaker: Nach Beschluss des Kreistages auf Anraten des scheidenden Landrates Karl Roth (CSU) soll der Start des Tickets aufgrund von Sparmaßnahmen wegen der Coronakrise auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

„Wir sind schockiert, dass die ersten Sparmaßnahmen ausgerechnet die treffen sollen, die meistens wenig haben“, erklärt Magdalena Wagner, Vorsitzende der Jusos Oberbayern. „Ein 365-Euro-Ticket ermöglicht es jungen Menschen, kostengünstig mobil zu sein. So ist beispielsweise die Frage, ob man für den Besuch der Fachoberschule eine weitere Strecke zurücklegen kann, keine Kostenfrage mehr.“ Die Entscheidung des reichsten Landkreises Deutschlands (gemessen am Pro-Kopf-Einkommen) hat somit einen starken Einfluss auf alle Schülerinnen und Auszubildenden im MVV-Verbundraum, dem neun Landkreise angehören. Wagner weiter: “In der derzeitigen Krise wird oft gefordert, dass Bürgerinnen so weit wie möglich entlastet werden sollen. Nun wird eine solche Maßnahme für Menschen, die sie wirklich bräuchten, ausgebremst.”

Für David Machenschalk von den Jusos Ebersberg stellt das 365-Euro-Ticket aber auch einen entscheidenden Schritt hin zu mehr Klimaschutz dar: „Wir dürfen auch in Zeiten der Coronakrise unsere Bestrebungen, den Klimawandel einzudämmen, nicht einschränken. Wirksamer Klimaschutz wird nur mit einer Mobilitätswende gelingen. Dafür brauchen wir einen attraktiven ÖPNV.“ Die Jusos im Landkreis Ebersberg hoffen, dass sich der Kreistag Ebersberg weiterhin zum 365-Euro-Ticket bekennt. „Wir hoffen, dass auch der Kreistag Starnberg seine Blockadehaltung noch einmal überdenkt und den Weg für das 365-Euro-Ticket wieder frei macht.“, so Wagner abschließend.

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