Junge Frauen setzen in Bayern bei der Berufswahl immer noch auf typische Frauenberufe – so das Fazit der SPD-Landtagsabgeordneten Doris Rauscher anlässlich des morgigen Zukunftstages „Girls Day“ (22. April): „Eine aktuelle Anfrage zeigt, dass 48,4 Prozent der weiblichen Beschäftigten unter 25 Jahren in Bayern in Gesundheitswesen, Einzelhandel, Erziehung und Unterricht, der öffentlichen Verwaltung, im Sozialwesen oder in Heimen arbeiten. Damit ergreifen junge Frauen nach wie vor bevorzugt typische Frauenberufe. Fachkräfte in diesen Bereichen sind sehr gefragt, doch leider sind es auch nach wie vor Berufsfelder, die schlechter bezahlt werden und oftmals schwierige Rahmenbedingungen für die Beschäftigten aufweisen.“
Die Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hat auch ergeben, dass in den technischen und MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) gerade einmal fünf Prozent der unter 25-jährigen Frauen in diesen Bereichen beschäftigt. Für Doris Rauscher ist deshalb klar: „Wir müssen junge Menschen – und insbesondere Mädchen – in der Orientierungsphase besser unterstützen und ihnen Perspektiven in den technischen Berufen aufzeigen. Es ist schade, dass junge Mädchen offenbar immer noch das Gefühl haben, nicht für vermeintlich typische Männerberufe gemacht zu sein!“
Die veröffentlichten Zahlen zeigen auch, dass es zudem weitere Anstrengungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie braucht, wie Doris Rauscher seit langem fordert: „Viele Frauen reduzieren ihre Arbeitszeit, sobald sie Kinder haben – ganz bewusst, oftmals aber auch ungewollt, weil sich beide Lebensbereiche nicht so gut in Einklang bringen lassen. Im Landkreis Ebersberg beispielsweise arbeiten 48,5 Prozent der erwerbstätigen Frauen im Alter zwischen 25 und 50 Jahren in Teilzeit. Bei den unter-25jährigen Frauen sind es nur 19 % in Teilzeit. Das zeigt: Wir brauchen endlich eine wirklich familienfreundliche Arbeitswelt, damit Frauen ihrer Erwerbstätigkeit im gewünschten Umfang nachgehen können und keine Einbußen beim Lohn und später in der Rente zu haben.“
Dass Frauen auch im Privatleben die Hauptlast der Sorgearbeit tragen, zeigen diese Zahlen: 75 Prozent der Pflegenden sind weiblich: Töchter (40 Prozent), Ehefrauen (26 Prozent) und Schwiegertöchter (acht Prozent).