„Gemeinsam gegen Rechts!“ in Ebersberg am 28.01.2024

Gemeinsam gegen Rechts: die MdL's Thomas Huber und Doris Rauscher

29. Januar 2024

Für alle, die nicht persönlich dabei sein konnten, hier die Rede von Doris Rauscher (MdL und SPD-Kreisvorsitzende) auf der Demo

Liebe Freundinnen und Freunde der Demokratie und Vielfalt,

in einer Zeit, die uns mit immer neuen Abgründen der Menschlichkeit konfrontiert, ist es manchmal schwer sich wirklich zu Empören.

Sind wir noch wirklich überrascht, wenn sich Politiker aus der AfD mit Wirtschaftsgrößen treffen, um Deportationspläne zu schmieden?

Wenn demokratisch gewählte, mit unseren Steuergeldern bezahlte Mitglieder des Bayerischen Landtags offen – nicht im stillen Kämmerchen – ihre wahre, rechtsextreme Gesinnung zur Schau stellen?

! Wir sollten und wir müssen uns Empören – aus tiefstem Herzen!!!

Die AfD spielt mit den Ängsten und der Ohnmacht der Menschen, doch sie ist schon lange keine Protest-Partei mehr.
Sie sind die Nazis 2.0!
… und sie ist eine radikale Partei, die offen unsere Demokratie und unsere freiheitliche Gesellschaft angreift.

Und wer die Demokratie angreift, der greift uns alle an!

Es ist Zeit aufzustehen, und es berührt mich sehr, dass sie heute (so zahlreich) erschienen sind! Und dass überall in unserem Land so viele Menschen aufstehen!
Über alle Altersgruppen hinweg, über die Parteigrenzen hinaus, aus den vielen verschiedenen Vereinen, als Bürgerinnen und Bürger unserer demokratischen Gesellschaft.

Vielen Dank an die Initiatoren von „Bunt statt Braun“ sowie „Respekt@Poing“, für die Organisation und für euer Engagement!

Alle sind gefragt hier und heute eine klare rote Linie zu ziehen und damit ein Zeichen zu setzen für:

  • unsere Demokratie
  • unsere Verfassung
  • unsere Freiheit
  • die Würde eines jeden Menschen

und entschieden aufzustehen gegen jede Form des Hasses – des Antisemitismus und des Rassismus.
Diese klare rote Linie zu ziehen ist so wichtig!
Denn es ist nicht auszumalen, wenn den Worten der AfD Taten folgen.

Wir können und wollen uns die unfassbare Grausamkeit, zu der Menschen fähig sind nicht vorstellen und wir müssen das auch nicht – der Blick in die Vergangenheit sollte Warnung genug sein.
Die AfD ist menschenverachtend – das ist auch am AfD-Parteitag in Greding wieder deutlich geworden:
Wenn sich dort der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martin Böhm in der Diskussion um den Parteiausschluss von Daniel Halemba mit den Worten äußert:
„Wir müssen den Karnickeln in den Parlamenten den verdienten Nackenschlag versetzen ...", wird wieder einmal die Menschenverachtung in der Sprache und in ihren Köpfen sicht- und hörbar.

Deshalb ist auch die Erinnerungskultur so sehr wichtig.
Eindrucksvoll und berührend berichteten Zeitzeugen diesen Mittwoch im Bayerischen Parlament von den unmenschlichen Verbrechen des Holocaust und dem damit verbundenen unvorstellbaren Leid, aber auch der Verantwortung, die daraus erwächst.

Wenn die AfD weiter Zuspruch erhält, dann betrifft es uns alle!
Vielfalt ist eine Stärke und macht unsere Gesellschaft erst lebenswert!

Menschen mit Migrationshintergrund gehören zu Deutschland – sie sind Deutschland!
Es waren auch ihre Eltern oder Großeltern, die Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut haben.
Auch Menschen mit Behinderung würden ausgegrenzt werden, wenn die AfD könnte, wie sie wollte.
Denn Björn Höcke sagte, „die Inklusion sei ein Ideologieprojekt, von dem das Bildungssystem befreit werden müsse“.
Kein Respekt vor der Behindertenkonvention der Vereinten Nationen!
Das ist der Ernst der Lage.
Das muss jeder und jede in diesem Land wissen, der sich überlegt, bei der AfD ein Kreuz zu machen. Und klar ist auch: Nichts ist besser ohne die Europäische Union. Das ist hoffentlich seit dem Brexit jedem klar.
Würden wir morgen aus der EU aussteigen, so wie es die AfD fordert, so würde unsere Wirtschaft massiv einbrechen!
An den Landesgrenzen gäbe es wieder Einreisekontrollen, keine Freizügigkeit und Zölle in Europa, der Schaden wäre kolossal.
Deshalb setzen wir uns für ein Europa ein, das eine Zukunft hat, damit Frieden und Freiheit eine Zukunft haben!!!

Die Demonstration ist ein starkes Zeichen und macht viel Mut und Hoffnung; doch wir müssen standhaft und wehrhaft bleiben. Es braucht jeden einzelnen von uns.
Jedes Gespräch, sei es beim Familientreffen, beim Stammtisch, oder mit dem Nachbarn zählt. Es ist Zeit, daß die große stille Mehrheit JETZT aufsteht!
Unsere klare Haltung zählt und unser klares Bekenntnis zu unserer Verfassung, zur Würde eines jeden Menschen. Nie wieder, ist jetzt – nie wieder, ist immer!

Und deswegen sind wir alle heute hier!
Danke!

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