Vielzahl von engen Kontakten in Kitas - Kleine Kinder können noch nicht geimpft werden - Testpflicht für Beschäftigte muss kommen - Ministerin sollte nachbessern
Die familienpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Doris Rauscher mahnt nach den heute (7.9.) bekannt gegebenen vereinfachten und verkürzten Quarantäneregelungen für Kindertagesstätten in Bayern mehr Gesundheitsschutz an. "Die neuen Regeln sind ein Fortschritt und tragen dazu bei, dass das Recht auf Bildung umgesetzt werden kann. Allerdings brauchen wir mit Blick auf die Ausbreitung des Virus auch mehr Gesundheitsschutz für Kinder, Beschäftigte und Familien. Kleine Kinder können ja noch nicht geimpft werden. Sehr dringend sind also ein wirksamer Rahmenhygieneplan und eine Testpflicht für Beschäftigte", erklärt die Vorsitzende des Sozialausschusses im Bayerischen Landtag.
Eine Testpflicht für Beschäftigte sei ein wichtiger Baustein, um Infektionen möglichst frühzeitig zu erkennen und so das Risiko einer Ansteckung für alle deutlich zu reduzieren. Beschäftigte in den Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegepersonen hätten ebenso wie Lehrerinnen und Lehrer in Schulen eine Vielzahl an Kontakten, diese seien jedoch aufgrund des jungen Alters der Kinder viel enger und körpernaher als an Schulen. Hinsichtlich der Unterbrechung der Infektionskette spielten die Beschäftigten daher eine herausgehobene Rolle für den Infektionsschutz, so Rauscher.
Die unterschiedlichen Strategien, die in Schulen und Kitas verfolgt werden, sind aus der Sicht von Rauscher nicht nachvollziehbar. Die Testung der Kinder, die über die Ausgabe von Gutscheinen zur Abholung der Tests in Apotheken organisiert wird, sei sehr umständlich. Die Grundschulen hingegen hätten es mit Pooltests einfacher. Rauscher stellt fest: "Gerade kleine Kinder sind in den Kitas einer größeren Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Deshalb muss die Ministerin bei Schutzmaßnahmen nachbessern. Über die Langzeitfolgen von Corona bei Kindern ist noch zu wenig bekannt, sie sind aber keineswegs ausgeschlossen."